Anführungszeichen

Das Autorenleben ist recht chillig. Man setzt sich in ein gemütliches Café, an den Strand oder in den Wald, schnuppert die Kreativität und lässt die Worte fließen. Stilblüten wird der Lektor beheben, für Grammatik- und Rechtschreibfehler ist der Korrektor zuständig, und der Schriftsetzer tauscht die falschen Satzzeichen aus und bringt den Roman in eine schicke Form.

Wenn ihr nicht den Zorn auf euch ziehen wollt, solltet ihr euch um die richtigen typografischen Zeichen bemühen.



Im Deutschen werden nur zwei verschiedene Anführungszeichen benutzt. Neben den deutschen Zeichen gibt es auch Chevrons. Bitte achtet auf die unterschiedliche Benutzung in den verschiedenen Ländern.


„“ vs. “”


Die deutschen Anführungsstriche sehen wie eine 96 aus, die englischen wie eine 69. Die deutschen Chevrons zeigen in die Rede hinein, die französischen Guillemets (gleiches Zeichen nur umgekehrte Reihenfolge) zeigen nach außen.

Deutschland „…“ ‚…‘ »…« ›…‹
England “…” ‘…’
Frankreich, Schweiz«…» ‹…›

Wenn ihr mit Schreibprogrammen wie Word arbeitet, werden die Zeichen automatisch umgewandelt. Wenn ihr aber Texte im Browser verfasst, könnt ihr bloß die Ersatzzeichen, also die geraden Anführungszeichen benutzen. Solange nicht euer Manuskript, sondern nur Internet-Texte so verfasst ist, ist es kein Problem.

Bitte weicht aber auf seltsame Zusammensetzungen aus wie zum Beispiel das Kodierungs- oder Zollzeichen, Akzente (rechts neben der ß-Taste) oder die mathematischen Größer-als- und Kleiner-als-Zeichen.

`` FALSCH´´
>>FALSCH<<

Wer auch außerhalb von Schreibprogrammen die richtigen Zeichen benutzen möchte (oder einfach die automatische Korrektur seines Programms misstraut, kann auf den Alt-Code zurückgreifen.

„…“ Alt + 0132Alt + 0147
‚…‘ Alt + 0130 Alt + 0145
»…«Alt + 0187 Alt + 0171
›…‹ Alt + 0155 Alt + 0139

Wofür hat man die verschiedenen Zeichen?

Das Auge isst mit. Und als Typograf möchte man dem Leser einen schön gesetzten Text bieten. Da die deutschen Anführungszeichen erstens Kommata, Apostrophe ähneln, mit Buchstaben kollabieren und zweitens Leerräume und damit Stolpersteine in die Sätze bringen, greift man auf die Chevrons zurück.

„Wessen Auto ist das?“
„Das ist ‚Markus’‘“, antwortet sie.

»Wessen Auto ist das?«
»Das ist ›Markus’‹«, antwortet sie.