[Blogparade] Wie schreibt man psychologischen Horror

Ich möchte euch die Blogparade vorstellen, die Mandy vom Buchatelier ins Leben gerufen hat. Jede Woche stellen Schreiberlinge vor, wie sie an bestimmte Szenen schreibt. Den ersten Beitrag verfasste David Schwamborn vom Lyrblog. Er zeigt uns anhand Vergleichen mit Videospielen, wie man den Leser Horror spüren lässt, ohne blutige Details zu zeigen.


Am Anfang findet man ein Stück Haut, und die Spielfigur erzählt, wie er seiner Liebsten die Haut als Grundlage für sein nächstes Meisterwerk abziehen musste – mit einem Messer. Während des Monologs kann sich der Spieler den Fetzen Haut ansehen, ihn drehen und wenden, heranzoomen. Das blutige Stückchen Haut erzeugt dabei in Zusammenarbeit mit dem Monolog eine Art von Horror, die viel sanfter, aber keinesfalls wirkungsloser als Splatter ist. Obwohl man nicht bei der Tat dabei sein musste. Man stellt sich automatisch vor, wie es passierte. Und da hat man wieder den Vorteil der Vorstellungskraft des Konsumenten.